Der andere Fragebogen Wie war Ihr Jahr, Lorenz Borsche?

Seit dem 6. Dezember (Nikolaustag) fragen wir wieder bis zum 6. Januar 2021 (Heilige Drei Könige) in der Buchbranche herum: „Wie war Ihr Jahr?“. Heute beantwortet Lorenz Borsche (Gründer der eBuch eG) unseren „anderen“ Fragebogen:

Lorenz Borsche: „Mein liebster Verlag ist – logisch – Braumüller, denn dort wird auch mein nächstes Buch erscheinen, natürlich zum Immunsystem, auch zu Vitamin D und welche Wunder ich damit erlebt habe, und auch ein bißchen zu Covid-19“

Welcher Tag war Ihr schönster in diesem Jahr?

Weihnachten mit den Kindern. Erwartbar, oder?

Worüber haben Sie sich 2020 am meisten geärgert?

Über die Ignoranz von Wissenschaft und Forschung in Sachen Immunsystem und Vitamin D. Der Phamaindustrie kann man schlecht vorhalten, dass sie ein Pfennigsprodukt nicht mit Studien fördert, die gerne mal Millionenbeträge verschlingen, aber Top-Virologen sollten über grundsätzliche Funktionen des Immunsystrems schon Bescheid wissen und sich da auch weiterbilden, zumal in Zeiten einer Pandemie. Ich rede hier von ärztlichen Kunstfehlern, die zu viele Menschenleben gekostet haben.

Was war 2020 Ihr schönster Erfolg?

Meine Artikel genau dazu auf Telepolis und im NITRO-Magazin

Und Ihr traurigster Misserfolg war…?

Dass man trotz Vorliegens solider wissenschaftlicher Studien gegen ein altes und längst widerlegtes medizinisches Narrativ nicht ankommt, dass man nicht durchdringt, egal was man anstellt, dass sehr, sehr einfache Studien nicht gemacht werden, selbst wenn man das Geld dafür anbietet. Dass Kliniklleiter zwar heimlich ihre Patienten supplementieren, aber öffentlich dazu nicht stehen wollen. Dass Forscher einen in dem Moment „ghosten“, wo man sie auf Vitamin D anspricht, dito Journalisten. Es fühlt sich an wie eine Mauer des Schweigens, und so mancher würde jetzt eine wilde Verschwörung wittern. Tu ich aber nicht, denn das ist leider alles auch ganz ohne Verschwörungstheorie multifaktoriell und soziologisch-hermeneutisch sehr gut erklärbar, aber im Ergebnis eben auch sehr traurig.

Ihre schönste Buchhandlung/Ihr liebster Verlag in diesem Jahr?

Bei Buchhandlungen fällt mir die Entscheidung schwer, es gibt so schöne nah und fern, ganz kleine, gemütlich traditionelle, zum Beispiel mein Reisebuchladen in der Kettengasse, der mir dank des Barsortimentssysstems jedes gewünschte Buch über Nacht besorgt, und große, sehr moderne wie das Ocelot im fernen Berlin, das beweist, dass man auch die Hipster-Generation in ein Ladengeschäft locken kann, wenn das Ambiente passt. Mein liebster Verlag ist – logisch – Braumüller, denn dort wird auch mein nächstes Buch erscheinen, natürlich zum Immunsystem, auch zu Vitamin D und welche Wunder ich damit erlebt habe, und auch ein bißchen zu Covid-19.

Von welchem Thema wollen Sie (warum) im kommenden Jahr nichts mehr lesen?

Zur angeblichen Gefährlichkeit von Vitamin D, aber bis dieser Humbug einmal ausgerottet ist, wird es wohl noch Jahrzehnte dauern. Warum? Weil Vitamin D kurzfristig nur in absolut verrückt hohen Überdosierungen und langfristig nur ohne K2 gefährlich ist, ansonsten aber lebensrettend nützlich. Und wir – aus vielerlei Gründen – zuwenig davon haben.

Und über welches Thema wollen Sie mehr lesen?

Über K2. Nein, nicht den Himalaya-Gipfel, sondern das weitgehend unbekannte Vitamin für die Knochengesundheit. Weil Knochenbrüche bei betagten SeniorInnen eine Letalität von bis 30% haben – nicht der Bruch, aber eine Sepsis oder Pneumonie ist es dann schlussendlich geewesen. Niemals zusätzliches D ohne K2. Alles weitere dazu auf meiner Homepage.

Welchen Fehler aus diesem Jahr möchten Sie im kommenden Jahr vermeiden?

Rauchen.

Und welchen Fehler werden  Sie trotzdem wiederholen?

Rauchen, aber nur noch Dienstags (die Rätselauflösung natürlich im Buch, das mal das „Mittwoch-Morgen-Wunder“ heissen sollte, aber jetzt ganz schnöde und trocken nur „Nahrungsergänzung im Selbstversuch“ heissen wird)

Welches Buch hat Ihnen in diesem Jahr besonders viel Freude gemacht?

Ein altes, das ich erst heuer geschenkt bekommen habe: Bourgeade, Die Frau des Buchhändlers (Gallimard/Galgenberg) – wunderbar!

Welches wird Ihr wichtigstes Buch im neuen Jahr?

Mein eigenes? Vermutlich ;-)

Von wem würden Sie gern auch mal  die Antworten auf diesen Fragebogen lesen?

Von jemandem, der mir die wahren Motive von Michael Buschs China Deal erklären kann ;-)

13) Und welche Frage, die wir nicht gestellt haben,  hätten Sie gern beantwortet?

Wie geht es Ihnen?

Hier können Sie die auch beantworten:

Besser als vor 15 oder 20 Jahren mal auf jeden Fall, stets munter, gut gelaunt, aktiv und vor allem: so gesund, dass mein Hausarzt beim jährlichen Checkup jammert, wie er denn je an mir was verdienen solle? Na gut, kostet mich ca. 1,70 € pro Tag und 15 Minuten pro Woche, aber das ist es mir wert, denn es ist eine verdammte Freude nach gutem Schlaf morgens fröhlich aufzustehen, keine Zipperlein mehr zu haben, keine Erkältungen, auch nach 35 km Wandern keinen Muskelkater, kein Schnaufen auf der dritten Treppe und vor allem: auch keinen Kater nach dem feucht-fröhlich-verrauchten Skatabend, einfach gar nichts – mit 66! Und das wünsche ich Jederfrau, alt oder jung, nah oder fern. Und ein Gutes 2021!

Gestern antwortete Wolfgang Hörner, morgen fragen wir Frank Böttcher.
Kommentare (2)
  1. Danke für die sehr schön gezeichneten Weihnachtswünsche – und überhaupt für das ganze schöne Jahr mit BuchMArkt!
    Und danke für das lustige Interview in der heutigen Ausgabe mit Lorenz Borsche – frei nach der Devise von Dürrenmatts Romulus: „Also gut, glauben wir!“ Ich bin 67, bislang noch ganz ohne Knochenbruch, ohne Ersatzteile, aber um einige Organe leichter. Ich werde es 2021 auch mal mit Vitamin D in Coop mit K2 probieren – bisher kannte ich nur K2R gegen Flecken. Ich hab schon so viele Nahrungsergänzungsmittel geschluckt – warum nicht auch Vitamin D + K2? Möge es nutzen!
    Unglaublich, mit welchem Blödsinn man Geld verdienen kann! Ein Hoch auf Hahnemann und alle Hömöopathen!
    Dem ganzen Team von BuchMarkt ein frohes Fest und ein gesundes 2021!
    Dieter Klug

    • Lieber Herr Klug,

      das hat mit Hahnemann gar nichts zu tun (aber auch über die Homöopathie habe ich ein langes Kapitel geschrieben, was mir der Verleger vermutlich wegkürzen wird ;-)

      Und mit „Glauben“ schon gleich gar nicht, geglaubt wird in der Kirche, in der Wissenscjhaft gibt es Hypothese und Versuch & Irrtum. Mein Homepage wird Sie, sofern Sie sich der Mühe unterziehen, eines Besseren belehren, und ich bin definitiv kein Covidiot, habe sogar einen langen Artikel zu den akademischen Covidioten veröffentlicht (https://www.heise.de/tp/features/Die-Vordenker-der-Querdenker-4950214.html) und ich weiss trotzdem, dass Drosten gewaltige Wissenslücken hat – auf seinem ureigensten Gebiet, denn das Immunsystem sollte einen Virologen schon von Berufs wegen interessieren, oder nicht? Und da ist es interessant, dass er vorgibt absolut ahnungslos zu sein – hab’s in einem meiner ersten TP-Artikel zitiert, und genau das Zitat wird ihm spätestens in 1-10 Jahren um die Ohren fliegen, ja, Paradigmenwechsel brauchen manchmal seeeeehr viel Zeit, vor allem in der Medizin, aber dieser hier kommt so sicher wie der nächste Sonnenaufgang.

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