Ausstellungen Zeich(n)en für Europa

Am Donnerstag, 5. Dezember, wurde in der Eingangshalle des Poelzig-Baus der Goethe-Universität Frankfurt eine besondere Ausstellung eröffnet: 17 Illustratoren hatten vor zwei Jahren begonnen, Bilder zum Thema Europa zu zeichnen. Die Idee stammte vom Verleger Markus Weber, Moritz Verlag, dessen Mutterhaus L’ecole des loisirs sich in Frankreich befindet. 2017 war Frankreich Ehrengast der Frankfurter Buchmesse. So entstanden Bilder von Europa, entworfen von den deutschen Illustratoren Kristina Andres, Jutta Bauer, Antje Damm, Katja Gehrmann, Susanne Göhlich, Ole Könnecke, Sabine Lohf, Jörg Mühle, Thomas Müller, Andreas Német; den französischen Zeichnern Stephanie Blake, Anne Brouillard, Édouard Manceau sowie von Claude K. Dubois aus Belgien, Axel Scheffler aus London und Thé Tjong-Khing aus den Niederlanden.

Das Netzwerk EUNIC (European Union National Institutes for Culture) hatte zu dieser Schau eingeladen. Zu EUNIC Frankfurt gehören das Instituto Cervantes, das Institut franco-allemand IFRA/Institut français, das Istituto Italiono di Cultura sowie das Goethe-Institut.

Pierre Monnet vom Institut français begrüßte die Gäste, Ramiro Villapadierna vom Instituto Cervantes und Alessandro Bonesini vom Istituto Italiano di Cultura sprachen über die Bedeutung Europas. Zur Vernissage war auch die französische Generalkonsulin Pascale Trimbach gekommen.

2016 war in Frankfurt die unabhängige, überparteiliche und überkonfessionelle Bürgerbewegung Pulse of Europe entstanden. Für sie stand Karin Haus vor den Gästen und sagte: „Wir sind mehr! Wir treten für ein vereintes Europa ein. Die Bilder der Ausstellung sprechen eine deutliche Sprache.“ Haus dankte Markus Weber für die Idee. Illustrator Axel Scheffler zeichnete beispielsweise eine blaue Eule mit goldenen Sternen auf der Brust – ein schönes Symbol. Markus Weber schenkte alle Originalbilder der Bewegung Pulse of Europe, die sie im Juni 2018 in einer Online-Auktion versteigerte. Der Erlös von fast 18.000 Euro kam pro-europäischen Aktivitäten zugute; die Bewegung finanziert sich ausschließlich aus Spendengeldern.

„Als die Idee gemeinsam mit den Illustratoren geboren wurde, war die Umsetzung gar nicht so einfach. Wie stellt man Europa in Bildern dar? Aber es sind viele erstaunliche Werke entstanden. Also wurde daraus zunächst eine Postkartenserie. Irgendwie ging die Bewegung weiter, die Ausstellung zog durch Deutschland, war in London und Paris zu sehen. Und nun ist sie auch in Frankfurt. Außerdem kam im Oktober 2018 das Buch Drawing Europe together im britischen Macmillan Verlag heraus. Lizenzen sind in Deutschland unter dem Titel Zeichnen für ein Europa bei Beltz & Gelberg und in Frankreich als Dessinons l’Europe ensemble bei Gallimard erschienen“, erklärte Markus Weber.

Etwas Besonderes hat die Exposition in Frankfurt außerdem: Neben den Bildern der 17 Illustratoren sind weitere Werke dazugekommen, nämlich von der italienischen Zeichnerin Barbara Jelenkovich sowie vom spanischen Künstler Adamo Dimitriadis.

„Es ist schön, dass Bilder und Bücher nach zwei Jahren zurück nach Frankfurt kommen. Das Schwerste für mich war in Vorbereitung der Ausstellung, die Bücher zu durchbohren und an Ketten zu legen“, erklärte Dominique Petre vom Institut Français. „Da hat mir das Herz geblutet. Nun liegen die Bücher an Ketten, die Besucher können sie an den Tischen durchblättern, aber eben nicht mitnehmen.“ Kaufen allerdings konnte man diverse Bücher zur Vernissage, Jörg Mühle signierte auf Wunsch gerne.

Die Ausstellung wird von einem umfangreichen Programm begleitet, mehr dazu ist unter pulseofeurope.eu unter Veranstaltungen zu erfahren. Die Exposition wird bis zum 28. Januar 2020 zu sehen sein.

JF

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