Der Bericht aus Bologna Feiern wir das Kinderbuch!

Bei teils sommerlichen Temperaturen fand von Montag bis Donnerstag in dieser Woche die 61. Internationale Kinderbuchmesse in Bologna statt. Kurz nach Leipzig und London, dem Osterfest und rund um die Zeit der Vertreter:innen-Tagungen traf sich die Kinderbuch-Szene zu ihrem Lieblingstermin in Italien. „Endlich wieder so wie früher“, dieser Kommentar war häufig zu hören. Die Corona-Zeit und die Reisezurückhaltung auch in den Jahren danach scheint vergessen, die meisten internationalen Verlage reisen wieder an, wenn auch zuweilen mit weniger Mitarbeiter:innen sowie kleineren Ständen. Und das ist eine gute Entwicklung, denn niemand möchte die Bologna-Messe missen, aber sie lebt nun mal gleichermaßen von ihren Besucher:innen wie auch von ihren Aussteller:innen.

Kristy Koth hebt beim avj-Empfang ihr Glas auf eine erfolgreiche Buchmesse

Große Wiedersehensfreude also schon am Sonntagabend beim Empfang der Arbeitsgemeinschaft von Jugendbuchverlagen im Istituto di Cultura Germanica, zu dem bilibri-Verlegerin Kristy Koth aus dem Vorstand und Geschäftsführerin Barbara Müller die zahlreich erschienenen Gäste begrüßten. Bologna sei eine schöne Gelegenheit, um das Kinderbuch zu feiern, sagte Kristy Koth. „Wir bieten jedem Kind etwas, womit es die Lesekompetenz ausbauen kann. Man lernt das Lesen in der Schule, aber durch Kinderbücher lernt man das Lesen zu lieben.“

Ein guter Grundgedanke auf einer Messe, auf der New Adult- und Young Adult-Titel der große Hype waren. Beeindruckende Summen müssen da im Spiel gewesen sein, das, so war zu hören, einige Male Belletristik-Verlage für sich entscheiden konnten. Arena-Geschäftsführerin Alexandra Schönleben erklärte, sie habe kein dickes Scheckbuch dabei und konzentriere sich lieber auf die Pflege erfolgreicher deutscher Autor:innen. Gerade macht ihr ein Titel wie Today I’ll Talk To Him von Bianca Wege viel Freude. Nette Nebengeschichte: Illustratorin Petra Braun hat sich für die Cover- und Farbschnitt-Gestaltung eine Katze ausgesucht, die im ersten Band eigentlich gar keine große Rolle spielt. Da aber die „Grumpy Cat“ viele Fans gefunden hat, wird sie in der nächsten Folge in die Handlung integriert und wandert seit Leipzig auch als Aufsteller mit zu den Messen.

Alexandra Schönleben

„Bei aller Freude über YA sollten wir jetzt nicht das Kinderbuch vergessen“ – Alexandra Schönleben schlug auch nachdenkliche Töne an: Wenn man sich dort nicht grundlegend Gedanken mache und engagiere, sehe es schlecht aus für YA-Titel der nahen Zukunft.

Carina Mathern ist vor etwa acht Wochen in ihren neuen Job als Verlagsleiterin von cbj, cbt und Penguin junior gestartet. An ihrem ersten Tag in der Neumarkter Straße in München wurde die Übernahme des Tulipan Verlags verkündet, was man als Zeichen dafür deuten könnte, dass Penguin Random House Deutschland sich im Kinderbuch stärker engagieren möchte. Bei der Nachfrage nach Middlegrade-Stoffen habe sie bei einigen Rechtehändlern allerdings in fragende Gesichter geblickt, zu groß wohl die Konzentration auf YA, beobachtet Carina Mathern. Dabei sollte man doch das eine tun, ohne das andere zu lassen. Und Lizenzgebern signalisieren, dass Jugendbuchverlage nach wie vor die beste Adresse  für YA-Titel seien: „Schließlich kennen wir unser Publikum.“

Sozusagen von klein auf. Schauen wir uns also erstmal an, was im Bilderbuch passiert.

Bilderbuch-Beobachtungen

Wenn es den Schwerpunkt auf Illustrationen nicht gäbe, wäre die Bologna-Messe nicht halb so schön. Schon in der Eingangshalle kleben tausende von Flyern und Visitenkarten an Wänden, mit denen junge Talente aus aller Welt auf sich aufmerksam machen. Zu sehen sind mehrere Ausstellungen, darunter die Illustrators Exhibition, für die sich in diesem Jahr 3.520 Illustrator:innen aus 81 Ländern beworben haben, die Jury wählte 78 von ihnen aus. Darunter auch Anni von Bergen, die am Dienstag strahlend ihre Urkunde entgegennimmt.

Anni von Bergen

Ehrengast ist in diesem Jahr Slowenien, die Architektinnen Sara & Sara, das sind Sara Badovinac and Sara Škarica, haben Originalen und Prints sowie Büchern eine Bühne bereitet und dabei u.a. mit einem Baldachin aus bedrucktem Stoff gearbeitet, der ein wenig Hektik und Krach aus dem Messegeschehen nehmen soll. Gezeigt werden Werke von 44 Künstlerinnen , darunter Maja P. Kastelic und Lila Prap, die in Deutschland am bekanntesten sein dürften.

Der hier auch online blätterbare Katalog präsentiert 59 Illustrator:innen mit jeweils einem Bild auf einer Karte, so dass man sich seine Lieblinge daheim gleich an die Wand hängen kann. Es können auch Drucke erworben werden, was reichlich genutzt wird. Ivan Mitrevski war Teil der auswählenden Jury, führt kurzweilig durch die Ausstellung und lässt dabei mehrere anwesende Künstler:innen zu Wort kommen.

Ivan Mitrevski, Sara Škarica und Sara Badovinac

Wir werden in künftigen Programmen sehen, welche Folgen dieser Gastland-Auftritt hat. Dass Messen unerlässlich für den Erfolgs-Faktor Zufall sind, beweist u.a. die Geschichte des Buches Der Wolfspelz: Alexandra Rak entdeckte die Originalausgabe bei einem Abendessen im Rahmen der Frankfurter Buchmesse vor drei Jahren im Portfolio der Literaturagentin Paula Peretti. NordSüd kaufte die Rechte des kanadischen Originalverlags, erteilte der früh informierten Alexandra Rak den Übersetzungsauftrag, und in diesem Jahr steht der Titel von Sid Sharp auf der Nominierungsliste zum Deutschen Jugendliteraturpreis. Worauf man bei einem Abendessen in Bologna anstoßen konnte.

Paula Peretti, Alexandra Rak

Die Bilder von Torben Kuhlmann entdeckte Herwig Bitsche viele Jahre zuvor in Bologna. Erkältungsbedingt konnte der NordSüd-Verleger diesmal nicht anreisen, aber das gesamte Team unter dem Dach der W1-Verlage feilt bereits am zehnjährigen Jubiläum der Mäuseabenteuer, das im Herbst gefeiert wird. Dann wird auch ein neues Buch von Daniel Fehr erscheinen, das Golden Cosmos illustriert: Ich und der Zauberwürfel.

Am dPICTUS-Stand, vorne: Kitty Crowther und Ingrid Godon

Dem Zufall einen Rahmen geben könnte das Projekt dPICTUS, für das Verleger:innen aus Verlagen aus aller Welt „the unpblished picturebook showcase“ zusammenstellen. In Bologna kann man die ausgewählten Projekte als Dummies in Augenschein nehmen. Als ich mich umsehe, wird der Stand gerade noch mit Illustrationen verschönert, während Kitty Crowther mit Ingrid Godon ins Gespräch vertieft ist. ALMA-Preisträgerin Kitty Crowther hat für dPICTUS eine Tasche gestaltet, die käuflich erwerblich ist und der man auf der Messe häufig begegnet.

Lisa Hammerl

Durch Zufall lerne ich die Schweizer Illustratorin Madeleine Stahel kennen, die mit ihrem Projekt Bärenschlaf vertreten ist, einem Bilderbuch zum Thema Epilepsie. Mehr als 80 Bilderbuch-Projekte haben laut dPICTUS inzwischen einen Verlag gefunden – und durch Zufall begegne ich einem davon am bayerischen Gemeinschaftsstand: Lisa Hammerl hat für ihren noch jungen Limbion Verlag im unpublished picturebook showcase die Künstlerin Clara Thomasset entdeckt. Und so ist Traumtage die erste Eigenentwicklung von limbion geworden, für die Lisa Hammerl nun wiederum Lizenznehmer sucht.

Auch Michael Neugebauer ist wieder nach Bologna gereist. Zwar ist er inzwischen bei minedition ausgeschieden, hat aber nach wie vor einen Stand und hält die Fahne fürs künstlerische Bilderbuch hoch. Mit Nikolaus Heidelbach hat er nach dem Erfolg von Luise nun die neue Geschichte Simone entwickelt und wirbt dafür mit einer großen Illustration in Bologna.

Melvin (s.a. BuchMarkt 3/2024) und Stefan Boonen treffe ich, als ich an einer der Kaffeebars eine kurze Schlange entdecke und die Gelegenheit für einen Cappuccino beim Schopf ergreife. Sie stellen ihr neues gemeinsames Bilderbuch Vik & Vik vor und spinnen bereits Ideen für neue Geschichten.

Illustrator Melvin, Autor Stefan Boonen

Coppenrath-Programmleiterin Nicola Dröge freut sich u.a. auf den neuen Streich von Kai Lüftner und Wiebke Rauers: Dämönchen wird wieder ein großer Spaß werden. Aber auch der Erfolg von Tina Köpke mit Hunting Souls im Jugendbuch macht gute Laune.

Und ein besonderes Bilderbuch-Projekt erwähnt Gerstenberg-Verlagsleiterin Daniela Filthaut: Wer küsst wen? von Mehrdad Zaeri zeigt 232 Bilder, die kreuz und quer miteinander verbunden sind, basierend auf den Bierdeckel-Illustrationen des Künstlers, der für den ALMA nominiert war.

Erhalten hat den Astrid Lindgren Memorial Award übrigens die australische Indigenous Literacy Foundation . Die zweite höchst angesehene, wenn auch undotierte Auszeichnung, die in diesen Tagen verkündet wurde, der Hans Christian Andersen Preis, geht an den Autor Heinz Janisch sowie den Illustrator Sydney Smith (sein neues Bilderbuch Erinnerst du dich? kommt im Herbst bei Aladin). Und hier geht es zu den Gewinnern der Bologna Ragazzi Awards, darunter auch das wunderschöne Kintsugi von Issa Watanabe.

Kinderbuch – erzählt von immer mehr belletristische Autor:innen

Thienemann-Verlegerin Bärbel Dorweiler macht außerdem neugierig auf das Kinderbuch Die magische Bibliothek der Buks von Nina George und Jens Kramer. Belletristik-Autor:innen begegnet man im Herbst noch öfter im Kinderbuch, z.B. mit Winterkind und Herr Jemineh von Marion Brasch mit Illustrationen von Elenor Weise bei Jacoby & Stuart, mit Nachts werden alle Wünsche wahr von Zoë Jenny bei Karibu sowie Die goldene Schreibmaschine von Carsten Henn bei Oetinger. Bücher sind überhaupt ein gern gesehenes Motiv im Kinderbuch, auch in Die Bücherhexen. Lesen auf eigene Gefahr von Pascal Ruter in Übersetzung von Julia Süßbrich bei Woow Books wird es auftauchen.

Viele werden sich auf einen neuen Titel von Anna Woltz freuen, den wieder Andrea Kluitmann für Carlsen aus dem Niederländischen übersetzt hat: Atlas, Elena und das Ende der Welt. Rotfuchs-Programmleiterin Christiane Steen kündigt eine neue Trilogie von Franziska Gehm an, der erste Band heißt Ada und die künstliche Blödheit. Endlich wieder eine neue Killerkatze! Der Moritz Verlag bringt Die Killerkatze hat immer recht von Anne Fine mit Bildern von Axel Scheffler. Und im Susanna Rieder Verlag gibt es Gianni Rodaris Gutenachtgeschichten am Telefon mit Illustrationen der estnischen Künstlerin Anna Ring. Italien wird Gastland auf der diesjährigen Frankfurter Buchmesse sein, Estland ist Gastland in Bologna 2025.

Jugendbuch – kann auch realistisch sein

Der YA-Hype hat eine weitere Begleiterscheinung: Er droht dem realistischen Jugendbuch, das es in letzter Zeit ohnehin nicht leicht hatte, Sichtbarkeit zu nehmen, meint Carlsen-Verlegerin Renate Herre. Dabei mangelt es auch hier nicht an guten Stoffen. Gespannt sein darf man auf das erste Jugendbuch von Robert Gernhardt-Preisträgerin Annika Scheffel: Alle Farben von Licht ist eine 400 Seiten starke Coming of Age-Geschichte über Liebe und Verlust und für Ende Juli angekündigt.

Louise Finch verarbeitet in Death. Life. Repeat. Die ewigen Leben der Clara Hart (Beltz & Gelberg, Übersetzung: Wolfgang Egle) die Themen Toxische Männlichkeit und geschlechtsspezifische Gewalt.

Silke Heimes erzählt in Who’s to blame? (Ueberreuter) von der Geiselnahme in einer Schule.

Nur dieser eine Augenblick (Arctis) von Abdi Nazemian handelt von drei jungen Männern, die derselben iranischen Familie entstammen. Es übersetzen Isabel Abedi und Meritxell Piel, und das Harper Collins-Imprint Balzer + Bray verspricht: „Perfect for fans of Last Night at the Telegraph Club and Darius the Great Is Not Okay.”

Zu den Themen Romance und Fantasy sowie Comics und Manga wird es in der Juni-Ausgabe von BuchMarkt Specials geben.

Sachbuch – neue Zugänge, ungewöhnliche Themen

DK feiert 50-jähriges Jubiläum (Foto: DK)

Dorling Kindersley feiert in Bologna 50-jähriges Bestehen. Bei einer Party in einer schönen Bar begrüßen CEO Paul Kelly und Sarah Larter, Publisher Children, ihre Gäste. Monika Schlitzer, Verlagsleiterin von DK Deutschland, entwirft mit ihrem Team in München derzeit Pläne für das eigene Jubiläum im kommenden Jahr: Dann feiert man den 25. Geburtstag. Viel hat sich seither getan, inzwischen erscheinen auch regelmäßig Bilderbücher, aber der Schwerpunkt auf dem Sachbuch bleibt. Die memo-Reihe erfuhr unlängst einen Relaunch, und die besondere Verzahnung von Bild- und Textinformation bleibt Markenzeichen.

Katja Meinecke-Meurer

Tessloff wiederum arbeitet am Relaunch der WAS IST WAS-Reihe. Die ersten 15 Titel mit neuem Konzept erscheinen im Herbst und werden in diesen Tagen zunächst den Vertreter:innen gezeigt – mehr zu diesem Thema in Kürze. Vorausgegangen sind Marktforschungen mit Kindern, berichtet Geschäftsführerin Katja Meinecke-Meurer, die sich mit einer großen Fläche am bayerischen Gemeinschaftsstand sehr wohlfühlt und vorläufig noch einen Titel mit altem Logo in die Kamera hält, der aber aktuell sehr gut verkauft wird: WAS IST WAS – Die Toilette. Ein durchaus politisches Thema – so lobt beispielsweise die German Toilet Organization den Wettbewerb Toiletten machen Schule aus.

Weitere besondere Themen und Herangehensweisen werden sich in den Herbstprogrammen wiederfinden lassen. Bei mixtvision erscheint eine Monographie von Kiko Sánchez über Tunnel. Und Magellan bringt die deutsche Ausgabe des Zorro Rojo-Titels Origins von Nat Cordozo unter dem Titel Indigene Kulturen der Welt. In Bologna hat es das Buch in die Sonderausstellung „Reading for a healthy planet“ geschafft und wird mit seinen eindrucksvollen Illustrationen von vielen immer wieder angesehen.

Bald bei Magellan unter dem Titel „Indigene Kulturen der Welt“

Mut zu ungewöhnlichen Büchern zahle sich aus, ist Midas-Verleger Gregory Zäch überzeugt. Die erste Auflage von Femina Sapiens. Die Entwicklung der Menschheit aus der Perspektive der Frau von Marta Yustos und Diego Rodriguez Robredo z.B. sei bereits ausverkauft. Mosquito Books aus Barcelona, von denen er die Lizenz erworben hat, ist in diesem Jahr mit dem BOP – Bologna Prize for the Best Children’s Publishers of the Year in der Kategorie Europa ausgezeichnet worden.

Begegnungsorte, Pictoric und die Kunst der Anne Brouillard

Wir erinnern uns an die Bologna-Messe vor zwei Jahren, die im Zeichen des Kriegsbeginns Russlands gegen die Ukraine am 24. Februar 2022 stand. Und die Frage, ob wir uns doch daran „gewöhnt“ haben, dass dort weiterhin Krieg herrscht, lässt sich nicht vermeiden. Es sind sowohl ukrainische Verlage wie auch Künstler:innen nach Bologna gekommen, und erneut gibt es eine Ausstellung mit Bildern des Künster:innen-Kollektivs Pictoric. Angesichts auch all der anderen Konflikte erscheint die Bologna-Messe ansonsten verhältnismäßig unpolitisch.

Ein Motiv der Pictoric-Ausstellung von Oleksandr Shatokin

Harter Themenwechsel: Gut besucht sind wie immer die Empfänge der Gemeinschaftsstände der Schweiz und Deutschlands, und erstmals laden auch die österreichischen ARGE-Kinderbuchverlage ein. Der Michaelsbund am bayerischen Gemeinschaftsstand stieß gemeinsam mit Marcus Lefrançois und vielen Gästen auf das kleine Buch Treffpunkt Bücherei an, das er nach einem Text von Paul Maar neu illustriert hat und das in Büchereien verteilt wird. Bei dieser Gelegenheit konnte man auch Papiertüten bemalen: Vorgegeben war ein Känguru, und vervollständigt wurde das Bild durch Gegenstände, die es  ausleihen könnte.

An vielen Orten in der schönen Innenstadt Bolognas werden abends die Gespräche fortgeführt. Viele essen in diesen Tagen zum ersten Mal draußen zu Abend. Eines meiner Highlights ist der Besuch von zwei Ausstellungen der belgischen Künstlerin Anne Brouillard. Seit 35 Jahren macht sie wunderschöne Bilderbücher, die in Deutschland leider bislang nicht reüssieren konnten. Der große Wald, einst im Moritz Verlag erschienen, ist leider vergriffen, dabei ist es ein umwerfendes Werk, von dem es bei Pastel einen zweiten Band gibt und demnächst ein dritter erscheint.

Anne Brouillard

In der Fondazione del Monte jedenfalls wird am Dienstag Abend die Schau unter dem Titel „La terre tourne“ eröffnet, und es ist nicht nur eine Freude, die Originale und Skizzenbücher zu betrachten, sondern auch die Künstlerin zu beobachten, der das Ganze deutlich zu viel Wirbel zu sein scheint, die zugleich aber auch mit verschmitztem Lächeln eine stille Freude am Interesse an ihren Bildern zu haben scheint. Nach einer kurzen Ansprache, bei der vor allem andere reden, führt sie ihr Publikum in versteckte Räume einige Straßen weiter, in denen Teile des Hauses von Killiok, einem Protagonisten ihrer Chintiens-Geschichten, liebevoll nachgebaut wurden. Zur Begrüßung wurden Killiok-Kekse gereicht, und ich wäre gern auf der Stelle eingezogen, wenn da nicht gerade so viele Leute gewesen wären.

Bis zum nächsten Mal!

Und so ging sie viel zu schnell zu Ende, die 61. Kinderbuchmesse in Bologna. Wie stets bitte ich um Nachsicht für alles, was hier nicht erwähnt wurde. Wir haben ja insgesamt zwölf BuchMarkt-Hefte übers Jahr. Übrigens: Nachdem ich im vergangenen Jahr durch den Busfahrer-Streik in Bologna endlich herausgefunden habe, dass man auch gefahrlos zu Fuß von der Stadt aus zur Messe laufen kann, habe ich das in diesem Jahr jeden Tag gemacht und genossen. An der Schlange vor dem hübsch illustrierten Ticket-Schalter für den Bus bin ich einfach vorbeigegangen und unterwegs hatte ich überhaupt keine Platzangst, dafür ein wenig Zeit, über all die Geschichten nachzudenken, die ich in den wenigen Tagen gehört und gesehen habe.

Die Dinos versinnbildlichen die durchschnittliche Wartezeit bis zum Erwerb eines Fahrscheins

Danke für alle Gespräche, Ideen und Hilfestellungen – weitere Bilder finden Sie in der unten stehenden Galerie. Die nächste Ausgabe der Bologna-Messe findet vom 31. März bis zum 3. April 2025 statt und schließt sich damit nahtlos an die Leipziger Buchmesse an. Das mag man suboptimal finden. Aber so ist es eben, und die Kinderbuchbranche wird das Beste daraus machen.

Susanna Wengeler

Hier geht es zum Special Junge Zielgruppe in der März-Ausgabe von BuchMarkt, das nächste Special erscheint im Oktober.

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