Aus der Werkstatt der Verlage Kerstin Gleba: „Ja, jetzt erst recht“

In loser Folge blättern wir wieder spannende Editorials der aktuellen Novitäten -Vorschauen auf. Heute mit dem Editorial von KiWi-Verlegerin Kerstin Gleba:

Kerstin Gleba:  „Und weil Literatur immer hilft, starten wir mit flammender Leidenschaft die von Volker Weidermann herausgegebene Reihe »Bücher meines Lebens«. Eine Reihe, in der große Autor:innen über Werke schreiben, die ihr Leben verändert haben. Mithu Sanyal und Florian Illies machen den Auftakt“ (c) Dominik Asbach

 

Schock und Erschütterung: Seit dem 24. Februar 2022 ist die Welt, in der wir leben, eine andere. Entsetzt über Putins barbarischen Krieg gegen die Ukraine, der ein Angriff ist auf die Freiheit, auf die Menschlichkeit, auf die Werte, für die wir stehen, haben wir uns eindringlich gefragt, ob unsere für den Herbst 2022 geplanten Bücher auch in der neuen Weltlage die Relevanz haben, die wir ihnen vor dem Ausbruch des Krieges aus tiefster Überzeugung zugesprochen haben.

Die kurze Antwort lautet: Ja, jetzt erst recht.

Die ausführliche finden Sie beim Durchblättern unserer Kataloge. Schon immer, nicht erst seit der Veröffentlichung der Bücher des großen Günter Wallraff (der im Oktober 80 Jahre alt wird und den wir mit Neuausgaben seiner bahnbrechenden Werke feiern), kommt dem gesellschaftspolitischen Sachbuch bei Kiepenheuer & Witsch eine besondere Bedeutung zu.

Nachdrücklich möchte ich Ihnen »Das Ende des Kapitalismus« der bekannten Wirtschaftsjournalistin Ulrike Herrmann empfehlen. Sie legt dar, wie wir mit einer dringend notwendig gewordenen Wirtschaft des »grünen Schrumpfens« zwar radikal anders, aber doch gut leben können, ohne dabei unsere liberale Demokratie zu zerstören. Sascha Lobo analysiert in seinem neuen Buch die große Vertrauenskrise, die Menschen in Europa und damit die westlichen Demokratien seit geraumer Zeit erschüttert, und zeigt auf, wie wir neue Wege beschreiten können. Sara Weber untersucht in ihrem Buch »Die Welt geht unter, und ich muss trotzdem arbeiten?« ein Lebensgefühl, das derzeit ganz viele Menschen ergreift. Jörg Bong widmet sich in seinem höchst anschaulich erzählten Großwerk dem Kampf der ersten deutschen Demokrat:innen zur Zeit der Revolution von 1848/49.

Durch Klick auf Abbildung zum Blättern in der Vorschau

»Im Schock hilft immer – immer! – die Literatur«, schrieb Nils Minkmar in der SZ einen Tag nach Kriegsausbruch. Eine Aussage, der wir aus tiefster Überzeugung beipflichten. Große neue Romane unserer hochgeschätzten Hausautor:innen stellen wir Ihnen hier vor, ebenso wie literarische Entdeckungen aus dem In- und Ausland. Hervorheben möchte ich zwei deutschsprachige Autor:innen, die zum ersten Mal bei KiWi publizieren: Thomas Melle, der nach seinem phänomenalen Welterfolg mit »Die Welt im Rücken« nun in »Das leichte Leben« mit dem radikal zeitgenössischen Roman einer Familie überrascht. Daniela Dröscher, die in »Lügen über meine Mutter« eindringlich vom Kampf einer Frau um Selbstbestimmung erzählt.

Und weil Literatur immer hilft, starten wir mit flammender Leidenschaft die von Volker Weidermann herausgegebene Reihe »Bücher meines Lebens«. Eine Reihe, in der große Autor:innen über Werke schreiben, die ihr Leben verändert haben. Mithu Sanyal und Florian Illies machen den Auftakt.

Wir wollen die Welt, in der wir leben, besser verstehen. Wir wollen Wege erkunden, in einer besseren Welt zu leben, und manchmal wollen wir uns in eine bessere Welt träumen. Ich danke Ihnen im Namen des ganzen KiWi-Teams von Herzen für Ihre Unterstützung unserer Bücher, in denen all das auf so vielfältige, je einzigartige Weise geschieht.

Mit den besten Grüßen

Ihre

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