"Bilderbücher, in denen sich Erwachsene und Kinder auf Augenhöhe begegnen" Shortlist für den Bilderbuchpreis Huckepack 2018 steht fest

Zum dritten Mal wird in diesem Jahr der Huckepack Bilderbuchpreis vergeben. Sein Hauptaugenmerk liegt auf denjenigen Bilderbüchern, „die in besonderer Weise dazu geeignet sind, Kinder im Rahmen einer Vorlesesituation emotional zu stärken“. Jetzt ermittelte die Jury aus über 200 eingereichten Werken die Shortlist empfehlenswerter Bücher und den dritten Huckepack-Preisträger, der am 14. April 2018 im Rahmen der fachwissenschaftlichen Tagung „Mit dem Herzen beim Anderen – Mit Bilderbüchern Empathie fördern“ in Weimar bekannt gegeben wird.

Auf der HUCKEPACK-Shortlist 2018 stehen elf Bilderbücher, die nach Meinung der Jury „in hohem Maße dazu geeignet sind, Kindern das Gefühl zu vermitteln, wertgeschätzte Mitglieder der Gesellschaft zu sein. In ihnen begegnen sich Erwachsene und Kinder auf Augenhöhe; sie regen zudem dazu an, sich in andere hineinzuversetzen.“ Die Reihenfolge entspricht keiner Wertung.

  • Bruna Barros: Zwei Meter bis zum Meer (Edition Orient 2017)
    „Aus Papas Zollstock entsteht eine Welt, wenn ihn der kleine Junge auseinanderklappt und damit spielt. Das merkt auch der Vater, der nahtlos ins Spiel einsteigt – inniger als in diesem Pappbilderbuch ohne Worte kann eine Vater-Sohn-Beziehung kaum dargestellt werden. Und den Zollstock gibt’s dazu!“
  • Emmanuel Bourdieu (Text) & Zaü (Illustration): Haselnusstage. Aus dem Französischen von Maren Illinger. (minEdition 2017)
    „Was macht es mit einem Kind, wenn der Vater im Gefängnis sitzt? In ausdrucksstarken Bildern und einer berührenden Geschichte ohne Pathos wird hier die Geschichte einer Ausnahmesituation erzählt.“
  • Lima de Faria: Ich war’s nicht!, sagt Robinhund. Aus dem Dänischen von Kerstin Schöps. (Mixtvision 2017)
    „Die einen zeigen mit dem Finger, der andere sagt, er war’s nicht – die einfache Wahrheit hinter dieser Diskrepanz erfahren wir mit Ich war’s nicht, sagte Robinhund. Ein berührendes Bilderbuch, das eine vertraute Konfliktsituation in neuem Licht sehen lässt.“
  • Sarah V. & Claude Dubois: Stromer. Aus dem Französischen von Tobias Scheffel. (Moritz 2017)
    „Eine kleine Geste kann Leben verändern – davon erzählt dieses kleinformatige, Ton in Ton skizzierte Bilderbuch, das einen Tag im Leben eines Obdachlosen zeigt.“
  • Renata Galindo: Meine neue Mama und ich. Aus dem Englischen von Thomas Bodmer. (NordSüd 2017)
    „Das Thema Adoption und einer behutsamen und liebevollen Annäherung wird hier mit tierischen Protagonisten erzählt – ein farbharmonisches, ruhiges Buch vom Angenommenwerden.“
  • Susana Gomez-Redondo (Text) & Aparicio Català (Illustration): Wut. Aus dem Spanischen von Mona Steigerwald. (Alibri 2017)
    „Wutbücher gibt es viele, aber dieses spielt mit besonders vielen Facetten von Rottönen und Metaphern. Ein herrlich nachvollziehbarer Wutanfall für kleine (und große) Hitzköpfe, der dazu beitragen kann, die eigenen Gefühle besser einzuordnen.“
  • Daisy Hirst: Alfonso, das macht man nicht. Aus dem Englischen von Sophie Birkenstädt. (Aladin 2017)
    „Geschwisterkonflikt aus Monsterperspektive, humor- und phantasievoll erzählt – mit einer wunderschönen Idee, wie Streit vergessen und wieder gemeinsam gespielt werden kann.“
  • Anne Jonas (Text) & Marie Desbons (Illustration): Von der Kostbarkeit des Wassers. (Tintentrinker 2017)
    „Blick über den Tellerrand und in eine andere Kultur, in der Wasser nicht so selbstverständlich ist – eingebunden in eine zauberhafte Geschichte über Ermutigung und den Blick auf kleine Wunder der Natur.“
  • Paula Metcalf: Walter kriegt Besuch. Aus dem Englischen von Meike Blatzheim. (Magellan 2017)
    „Gut gemeint ist nicht immer gut gemacht – doch wenn eine Freundschaft so innig ist, kann in jedem Missgeschick noch das Gute gesehen werden. Ein wunderbar humorvolles Plädoyer für mehr Langmut, das Kleine und Große gleichermaßen begeistert.“
  • Jutta Richter (Text) & Jacky Gleich (Illustrationen): Otto war nicht begeistert. (Hanser 2017)
    „Ein witzig-freches Schlechte-Laune-Buch, das Verständnis für maulige Kinder schafft, die aus eigenem Antrieb nicht gut aus ihrer Außenseiterrolle herauskönnen – mit einem Augenzwinkern und grandioser Bildkomik erzählt.“
  • Michael Wrede: Anton auf dem Baum. (minEdition 2017)
    „Vom Wunsch, dazuzugehören und sich nicht entmutigen zu lassen, wenn manche Freundschaft auf Anhieb nicht so recht passt, davon handelt dieses ruhig erzählte Bilderbuch um Anton, das mit einer kleinen Überraschung endet.“

Der mit 1000,- Euro dotierte Preis wird durch das sozialpräventive Wetzlarer Projekt „Vorlesen in Familien“ und das Bremer Institut für Bilderbuchforschung verliehen. Stifter des Preisgeldes ist der Verlag das netz in Weimar. Die Preisträgerin im vergangenen Jahr war die schwedische Illustratorin Stina Wirsén, deren kleinformatiges Bilderbuch Klein (Klett Kinderbuch) die Jury überzeugte.

Nach Bekanntgabe des Preisträgers am 14. April 2018 werden die Bücher der Nominierungs­liste mit Kurzrezensionen in einer Broschüre vorgestellt; der Verlag das netz widmet dem Thema Empathie und den ausgewählten Büchern ein Sonderheft „Betrifft Kinder“. Beides – Broschüre wie Sonderheft – kann ab Mitte April über den Verlag das netz bestellt werden.

 

 

 

 

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